B152 wird nach Felssturz wieder für den Verkehr freigegeben

B152 wird nach Felssturz wieder für den Verkehr freigegeben

LR Mag. Günther Steinkellner macht sich vom Boot aus ein Bild zur Gefahrenstelle in Steinbach am Attersee

Anfang Februar ereignete sich ein tonnenschwerer Felssturz entlang der B152 im Gemeindegebiet von Steinbach am Attersee. Rund 400 Meter oberhalb des Straßenverlaufs löste sich ein Teil des kleinen Schobersteins, was zu größeren und kleineren Felsabgängen und Steinschlägen führte. Die erste kleinere Sprengung fand am 8. März 2021 statt. Unmittelbar danach kam es zu einem verspäteten Wintereinbruch. Die Arbeiten an der Ausbruchstelle mussten deshalb für fünf Wochen unterbrochen werden. Aufgrund der Schneelage war die Sicherheit für das Fachpersonal in diesem steilen Gelände nicht gegeben.

Am 3. Mai 2021 fand die erfolgreiche finale Sprengung statt. Der abzustürzen drohende Felsblock wurde im Ausmaß von ca. 1.300 m3 abgesprengt. „Hierbei handelt es sich um eine gigantische Masse. Diese Menge an Gestein entspricht fast 200 LKW-Ladungen“, unterstreicht Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner.

Nach Begutachtung bzw. Freigabe der Ausbruchstellen durch den Geologen konnten anschließend die finalen Sicherungsarbeiten in Angriff genommen werden.

Die vom Felssturz zerstörten Steinschlagschutzbauten mussten saniert bzw. teilweise erneuert werden. Die vom Bundesheer beigestellten 200 Stück Panzerigel wurden an der Böschungsoberkante der B152 angebracht. Diese Panzerigel dienen dem präventiven Schutz für die Verkehrsteilnehmer/innen an der Seeleiten Straße.

Anschließend konnte mit den Fahrbahnsanierungsarbeiten an der B152 begonnen werden. Die beschädigten Leitschienen wurden entfernt, der Gehweg und die Fahrbahn wurden instandgesetzt und die finalen Asphaltierungsarbeiten konnten am 21. Mai 2021 durchgeführt werden.

„Heute werden noch Fertigstellungsarbeiten an den Hangsicherungsbauwerken ausgeführt, neue Leitschienen an der B152 angebracht und die Bodenmarkierungen aufgebracht. In den Abendstunden wird die Totalsperre dann aufgehoben und die B152 steht endlich wieder uneingeschränkt zur Verfügung", so Landesrat Mag. Steinkellner.

Auf Grund des eingetretenen Naturereignisses plant die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) die Umsetzung eines flächenwirtschaftlichen Sicherungsprojektes mit einem Gesamtbauvolumen von ca. 6,5 Mio. Euro und einer Gesamtlaufzeit von 30 Jahren. „Mit diesem Sicherungsprojekt soll der Siedlungsraum im Großraum von Weißenbach nachhaltig gegen künftige Steinschläge vom Schoberstein gesichert werden“, betont der zuständige Landesrat Ing. Wolfgang Klinger.

Seitens der WLV ist geplant, dass – abhängig von der Witterung – ab Herbst 2021 bzw. ab Frühjahr 2022, als Sofortmaßnahme die Sturzbahn mit den stärksten am Markt erhältlichen Steinschlagschutznetzen zusätzlich abgesichert wird. „Diese können eine Aufprallenergie von 5.000 kJ abfangen. Für diesen Abschnitt des Sicherungsprojektes werden ca. 1,5 Mio. Euro investiert. Als provisorischer Schutz soll die ca. 150 m breite Sturzbahn mit Panzerigeln des Bundesheers abgesichert werden“, so Landesrat Klinger.

„Unser besonderer Dank gilt den Fachleuten vor Ort, welche die anstrengende und gefährliche Arbeit 400 Meter oberhalb des Attersees verrichtet haben. Am Seil hängend mussten sie schweres Geräte am steilen und unwägbaren Gelände händisch zum Einsatzort bringen, um die Bohrlöcher für die Sprengung herzustellen. An der Ausbruchstelle war an einen Maschineneinsatz nicht zu denken", so die Landesräte Klinger und Steinkellner.

„Parallel zu den Sanierungsarbeiten nach dem Felssturz wurde im Gemeindegebiet von Steinbach am Attersee mit der Umsetzung weiterer Multifunktionsstreifen begonnen. Mit den fünf Abschnitten, die heuer noch fertiggestellt werden erfolgt ein rund 2,1 Kilometer langer Radweglückenschluss, welcher die Verkehrssicherheit im Atterseegebiet fördert. Die durch den Felssturz bedingte Totalsperre wurde damit perfekt genutzt“, so Landesrat Mag. Steinkellner.

In den vergangen Jahren wurden abschnittsweise bereits Maßnahmen gesetzt, indem sogenannte Multifunktionsstreifen in den Fahrbahnverlauf integriert wurden. Die Fahrbahnbreite wurde demnach geringfügig verschmälert und niveaugleich neben der Fahrbahn wurden Räume für den Rad- und Fußgängerverkehr geschaffen. Zur Abgrenzung des Mehrzweckstreifens zur Fahrbahn werden alle 33 Meter Leitpflöcke angebracht. Bis dato wurden seit dem Jahr 2012 im Gemeindegebiet von Weyregg ca. 2,5 Kilometer und im Gemeindegebiet von Steinbach ca. 3,5 Kilometer dieser Multifunktionsstreifen errichtet. Das letzte Teilstück wurde im Jahr 2017 im Gemeindegebiet von Steinbach in der Ortschaft Seefeld umgesetzt.

Quelle: Land OÖ  //  Fotocredit: Land OÖ/Daniel Kauder

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